Beitrag vom 26.11.2016

Lass das Auto stehen!

Es gibt ja immer gute "Argumente" das Auto unbedingt zu benutzen, anstatt Fahrrad zu fahren. Eines davon ist der Großeinkauf zum Wochenende. "Mit dem Fahrrad kriegt man das ja gar nicht alles mit!"

 

Falsch. Kriegt man doch alles mit. Seit eineinhalb Jahren bin ich glücklicher Eigentümer eines Fahrradanhängers. Diesen benutze ich im Schnitt einmal pro Woche, um größere Einkäufe zu bewältigen.

 

In Kombination mit Gepäckträgertaschen, Lenkerkörben und Rucksack, kann man so den Inhalt eines vollen Einkaufswagens nach Hause transportieren.

Über 70 Kg habe ich so schon transportiert. Man ist zwar nicht besonders schnell mit so einer Zuladung, aber man kommt an`s Ziel und es ist ein schönes Gefühl, dass man dafür nicht das Auto braucht. Und da sich im Umkreis von nur 2,5 km 5 Supermärkte , 6 Discounter und ein Großmarkt in unserer Nähe befinden, ist der Zeitverlust im Vergleich zur Autofahrt unerheblich.

 

Mein Zweit- und Einkaufsfahrrad (Arbeitstitel "Shopping-Queen"):

Beitrag vom 25.10.2015

Neue Radwegbenutzungspflicht

Im Regelfall ist es in der heutigen Zeit ja so, dass Radwegbenutzungspflichten rückläufig sind. Entweder kommen die Verkehrsbehörden selbst darauf, dass die Anordnung, einen Radweg zu benutzen, nicht mehr zu halten ist, manchmal wird sie weggeklagt.


Dass Radwegbenutzungspflichten neu entstehen, ist eher selten. In der Julius-Vosseler-Straße ist dies geschehen:

Wo früher der (benutzungspflichtige) Radweg endete, durfte der geneigte Radfahrer die Fahrbahn benutzen. Jedenfalls ein paar hundert Meter. Hat zwar kein Radfahrer gemacht, aber auf diese "Freizügigkeit" angesprochen, gab mir der Leiter Verkehr und Prävention des zuständigen PK zur Antwort, man müsse auch mal die hohen Kosten so einer Verkehrszeichen-Setzung betrachten. Denn es war keinesfalls gewollt, dass Radfahrer an dieser Stellen die Fahrbahn benutzen.


Nun scheint Geld über gewesen zu sein, um die Beschilderung den Vorschriften entsprechend zu gestalten. 

Beitrag vom 25.10.2015

Radweg im Gazellenkamp - Teil 13

Von der Oberflächen-Beschaffenheit her, sind die Radwege im Gazellenkamp teilweise gut. Das allein sollte jedoch kein Argument sein, diese unbedingt zu benutzen. Neben den hier bereits erwähnten Risiken der Radwegbenutzung, darf ein weiteres nicht vergessen werden: die sogenannte "Dooring Zone". Das ist der Bereich, in dem eine unachtsam geöffnete Autotür den Radfahrer gefährden kann.

Da hilft nur: Abstand halten zu parkenden Autos. Ein Meter ist hier erforderlich. Gestaltet sich natürlich auf einem Radweg schwierig, weil man dann zwangsläufig auf dem Gehweg fahren muss.

Das gleiche gilt natürlich auch für das Fahren auf der Fahrbahn: 1 Meter Abstand zu parkenden Autos! Ab Lenkerende, nicht ab der Mitte des Fahrrads. Das gilt auch bei vorhanden Radfahrstreifen oder sogenannten Schutzstreifen. Es gab schon Gerichtsurteile, bei denen Radfahrern, die durch eine unachtsam geöffnete Autotür zu Schaden gekommen sind, eine Teilschuld angelastet wurde, weil sie keinen ausreichenden Sicherheitsabstand zu parkenden Autos eingehalten hatten.

Beitrag vom 3.3.2015

Kein Radweg

In einem Teil der Straße Deelwisch in Hamburg Lokstedt gibt es nur eine Fahrbahn und einen Radweg. Könnte man denken...
Da aber die Gestaltung (Farbe und Belag) eines Radwegs vielerlei Variationen zulässt (bzw. zuließ), reicht es nicht zu sagen: Ein Radweg ist das, was aussieht wie ein Radweg.

Das hat auch das PK23 erkannt und eine Information für die Anwohner an die Laternen genagelt : Es gibt hier gar keinen Radweg!
Das springt dem vorbeirauschenden Radfahrer natürlich sofort in's Auge! Und die Fußgänger müssen ab jetzt auch nicht mehr mit Radfahrern auf ihrem Gehweg rechnen.

Früher hat man das mit eindeutigen Schildern bekannt gegeben. Ein   wäre hier doch ganz sinnvoll.

Beitrag vom 26.2.2015

Einbahnstraße für Radverkehr freigegeben

Der Rütersbarg in Hamburg-Lokstedt ist als Einbahnstraße ausgewiesen. Ab der Straße Hartsprung beginnt jeweils die Einbahnstraßenregelung, einmal Richtung Norden und einmal Richtung Süden. Aus Richtung Süden (Straße Feldhoopstücken) kommend, wurde die Einfahrt schon viele Jahre für Radfahrer gestattet. Seit Kurzem dürfen nun auch Radfahrer aus Richtung Norden (Niendorf) in den Rütersbarg einfahren. Dadurch können Radfahrer aus Richtung Niendorf bequemer und schneller z.B. Lokstedts Geschäftsstaße, die Grelckstraße, erreichen.

An dieser Stelle ein herzliches "Dankeschön" an Ernst Christian Schütt, Mitglied der Bezirksversammlung Eimsbüttel, der sich für die Verbesserung des Radverkehrs in Lokstedt einsetzt!

Beitrag vom 21.11.2014

Fahrradfreundlich in Lokstedt

Nicht nur der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg hat es in der Hand, im Sinne der Allgemeinheit, im Sinne der Bürger, unsere Stadt so zu gestalten, dass sich ihre Bewohner wohlfühlen.

Auch im Kleinen kann man Leute dazu bewegen, die Nutzung des motorisierten Mischverkehrs (MIV) zu vermeiden und auf allgemein verträgliche Verkehrsmittel auszuweichen. Der Gang zu Fuß, die Benutzung der Öffis oder des Fahrrads sind für alle ein Nutzen.

Ein guter Weg ist hier die Errichtung von Fahhrad-Stellplätzen. Nachfolgend möchte ich zwei gute Beispiele nennen.

Der Fahrradfreundliche Arbeitgeber: Beim NDR in Lokstedt, durfte ich folgende Entdeckung machen:

Ein überdachter Fahrrad-Abstellplatz für über 20 Fahhräder! Auf dem Gelände des NDR gibt es auch noch weitere gute Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Sehr vorbildlich, NDR!

 

Auch Geschäftsleute können einiges tun, um nicht nur Autofahrer in Ihre Verkaufsräume zu locken:

Die neue Bauhausfiliale an der Alten Kollaustraße / Nedderfeld zeichnet sich durch eine fahhradfreundliche Stellplatzphilosophie aus: Dutzende, überdachte und kameraüberwachte Stellplätze für Fahrräder verleiten den Kunden, auf die Benutzung des Automobils zu verzichten...

Auch Vermieter von Büroflächen sollten sich dem steigenden Radverkehrsanteil anpassen und geeignete Stellflächen schaffen. Einigermaßen gelungen ist dieses in den Greve-Häusern in der Julius-Vosseler-Straße.

Reichlich Platz für viele Fahrräder. Wünschenswert wären hier noch Fahrradbügel zum anlehnen und sicheren anschließen der Räder.

Beitrag vom 29.10.2014

Radverkehrspolitik

In der heutigen Ausgabe des Niendorfer Wochenblatts gab es einen Hinweis auf die Bezirksversammlung HH-Eimsbüttel ( www1.wi-paper.de/book/read/id/00016782E1CADA60 Seite 3 links) :
"Anträge gibt es hinsichtlich ... des Radverkehrs im Gazellenkamp und im Rütersbarg" Gazellenkamp.... da wohn' ich doch! 


Mal kurz den Antrag recherchiert: sitzungsdienst-eimsbuettel.ham…vo020.asp?VOLFDNR=1001069
Aha: Kurz gesagt, geht es um Folgendes: Nicht benutzungspflichtige Radwege münden auf "Schutzstreifen" und dann ohne "Schutzstreifen" in den Kreisel und hinter dem Kreisel ist nix. 
Verwirrend! Gefährlich! Jedenfalls für die Radfahrer, die den Gehweg illegal beradeln oder geisterradeln, bevor sie auf der "Straße" fahren.
Der Vorschlag der SPD des Regionalausschusses Lokstedt ist nun Folgender: Weg mit der gestrichelten Linie in der Mitte der Fahrbahn und durchgehende Schutzstreifen. Vom Ansatz her wirklich gut, obwohl mir Tempo 30 vor der Haustür besser gefallen würde...

 Durch die vorgenannte Maßnahme soll auch eine Entschleunigung des motorisierten Verkehrs geschehen: "Durch den Wegfall des Trennstrichs in der Mitte könnte es auch zu einer Reduzierung der zum Teil zu hohen Geschwindigkeit der PKW in dieser Straße kommen."
Den letzten Satz werde ich mal zum Anlass nehmen zu schauen, wie man die "hohen Geschwindigkeiten" reduzieren kann...

Beitrag vom 22.6.2014

Radweg im Gazellenkamp - Teil 12

Nach jedem "Stürmchen" kann man es sehen: Geäst auf dem Radweg des Gazellenkamps:

Die Bäume hängen über dem Radweg. Sollen sie auch, ist ihr gutes Recht. Für Radfahrer kann es jedoch gefährlich werden, wenn ein herabgefallener Ast in die Speichen gerät oder so unglücklich liegt, dass das der Radfahrer darauf ausrutscht.

 

Auf der Fahrbahn des Gazellenkamps hat man diese Gefährdung nicht, da die Bäume nicht bis auf die Fahrbahn reichen. Oder weil Äste, die auf der Fahrbahn liegen, in kürzester Zeit vom nächsten Auto durch überrollen "unschädlich" gemacht werden.

 

Grund Nr. 12, warum man im Gazellenkamp lieber die Fahrbahn als den Radweg benutzt.

Beitrag vom 25.3.2014

Himmel auf Erden...

Seit gut drei Wochen ist die Niendorfer Straße in Hamburg-Lokstedt/-Niendorf für den Durchgangsverkehr gesperrt. Ursache ist das unsägliche Busbeschleunigungsprogramm des Senats. Zu teuer, zu wenig effektiv. Im Moment wird die Kreuzung an der Kollaustraße komplett umgebaut.

Für Anwohner, Radfahrer, Fußgänger und sogar für die Autofahrer ist diese Straße noch bis Ende April das Paradies!

Niendorfer Straße im abendlichen Berufsverkehr. "Normalerweise" herrscht hier Stau.
Niendorfer Straße im abendlichen Berufsverkehr. "Normalerweise" herrscht hier Stau.

In dieser Straße kann man jetzt Vögel zwitschern hören. Anwohner treffen sich auf der Straße und können sich in normaler Lautstärke unterhalten. Einige Radfahrer versuchen sich am Fahrbahn-Radeln und stellen fest, dass das überhaupt nicht gefährlich ist, sondern dass man auf der Fahrbahn viel schneller und bequemer voran kommt.

 

Dieser Zustand könnte meinetwegen noch ewig anhalten und auch gern auf andere Straßen ausgedehnt werden. Und wenn die Autofahrer, die sonst die Niendorfer verstopfen, mal überlegen: Über den Siemersplatz ist man nicht nicht langsamer.

Beitrag vom 25.3.2014

Wie man es macht...

Wenn Kraftfahrzeuge an einer roten Ampel warten, darf man als Radfahrer rechts an diesen vorbeifahren. Mache ich auch gern, wenn wenn es mehr als 5 bis 6 Autos sind, hinter denen ich sonst warten müsste. Ansonsten stelle ich mich "hinten an" und nehme die 3-4 Sekunden "Zeitverlust" gern in Kauf.

 

Dieses entspannt auch die Lage. Denn wenn ein Autofahrer einen auf der Fahrbahn fahrenden Radfahrer überholen musste (ja, es ist ein Zwang!) und diesen Radfahrer nach der nächsten Ampel schon wieder überholen muss, dreht er völlig durch...

 

Also stellte ich mich eines Tages als fünftes Fahrzeug hinter den wartenden Autos an einer roten Ampel an. Das passte dem Autofahrer hinter mir aber nicht, denn dieser wollte auf der Rechtsabbiegerspur bis an die Haltelinie vorfahren. "Radweg! Radweg!" hörte ich ihn rufen.

 

Dieser Mensch hatte nun also nicht die paar Sekunden Zeit zu warten, die ich hatte. Was hätte er wohl gerufen, wenn ein Auto vor ihm gestanden hätte, das ihm die Möglichkeit genommen hätte, auf die Abbiegerspur zu fahren? "Fahr` in einer anderen Straße!"?

 

Was lernen wir daraus? Der Autofahrer braucht ein Feindbild, dem er die Schuld dafür geben kann, dass er irgendwo ein paar Sekunden aufgehalten wird. Viel Zeit anscheinend, die ihm fehlt, um an der nächsten roten Ampel zu stehen... Oder wir lernen: Ein wenig mehr Gelassenheit schont die Nerven.

 

P.S.: Einen Typ Autofahrer gibt es allerdings, an dem ich an roten Ampeln gern vorbeifahre: Das sind die, die mööööglichst weit rechts fahren, damit ich auf gar keinen Fall vorbeikomme.

Beitrag vom 17.2.2014

Happy Valentine, Taxi Driver!

Auf meinem täglichen Arbeitsweg passiert im Regelfall.... nix! Keiner hupt, keiner schneidet, kaum einer bedrängt mich.

Am Valentinstag wurde ich jedoch mit einem erfrischenden Autofahrergruß bedacht: Wasser aus der Scheibenwaschanlage. Nun, das stört eigentlich nicht, ärgert einen jedoch. Kann man gem. StVO, Bußgeldkatalog, BGB oder Strafgesetzbuch nix gegen machen.

Wogegen man jedoch etwas machen kann, sind Ignoranten, die meinen, andere Verkehrsteilnehmer gefährden zu können, indem sie ohne Sicherheitsabstand überholen, schneiden und Rotlichtverstöße begehen.

 

90,00 € & 3 Punkte!

 

Happy Valentine, Taxi Driver!

Beitrag vom 4.2.2014

Siemersplatz - Teil 1

Nach ca. 6 Monaten Bauzeit und geschätzten 1,5 Millionen € Kosten, ist der Siemersplatz im Rahmen des unsäglichen Busbeschleunigungsprogramms wohl fertiggestellt worden.

 

Wollen wir mal sehen, wie sich der neue Platz verkehrstechnisch aus der Sicht der Radfahrer darstellt.

 

Unter anderem gab es einige Neuerungen in der Radverkehrsführung. Fangen wir mal mit dem Radfahrstreifchen in der Vogt-Wells-Straße, kurz vor dem Siemersplatz an: Eine Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn ist aus verschiedenen Gründen einem Hochbordradweg vorzuziehen. Hier gibt es die Möglickeiten, den Radverkehr einfach auf die Fahrbahn zu leiten oder sog. Schutzstreifen oder Radfahrstreifen zu errichten. Man wählte hier vor dem Siemersplatz den Radfahrstreifen. Könnte helfen, die Radfahrer sicher und schnell an die Kreuzung zu führen. Aber nur, wenn alle mitspielen...

Nützt niemandem etwas, wenn man ohne Sinn und Verstand anderen Verkehrsteilnehmern den Weg verbaut...

Radfahrer müssen überholt werden! Auch, wenn es einen nicht voran bringt. Das ist ein Instinkt oder Reflex...

Beitrag vom 21.01.2014

Radweg im Gazellenkamp - Teil 11

Ob mit Absicht dorthin gelegt (das macht ja wohl keiner!) oder vom Winde verweht:

Der Tannenbaum auf dem Fahrradweg wartet auf seine Abholung.

Christmas tree in the dark
Christmas tree in the dark

Ich habe ihn denn mal auf den viel zu kleinen "Parkstreifen" getragen, auf dem immer Autos stehen, die den halben Radweg versperren.

Beitrag vom 9.1.2014

Tipps von der Polizei - Teil 1

Die Polizei ist immer gut für Tipps, wenn es um Sicherheit im Straßenverkehr geht. Hier möchte ich etwas vorstellen, was die Polizei des Kreises Minden-Lübbecke aus NRW zum Besten gibt. Hat zwar nicht direkt etwas mit Radfahren zu tun, auch nicht mit Radfahren in Hamburg, lässt sich aber gut übertragen.

 

Unter dem Titel "Sichtbarkeit gibt Sicherheit" ist am 19.12.2013 ein Flyer herausgegeben worden, der Fußgängern verdeutlichen soll, wie sie ihre Überlebenschancen im Straßenverkehr erhöhen können:

http://www.polizei.nrw.de/media/Dokumente/Behoerden/Minden-Luebbecke/Flyer_Gesamt.pdf

Und falls dieser Flyer aus wegen irgendwelchen Gründen wieder aus dem Verkehr gezogen wird, nochmal als PDF-Datei:

Flyer_Gesamt.pdf
Adobe Acrobat Dokument 385.7 KB

Kurzum, es geht darum, dass Fußgänger sich bei Dunkelheit nicht nur hell kleiden, sondern am besten mit Reflektoren ausgestattet sein sollten. Vom Prinzip her nicht schlecht: Wer eher vom Auto fahrenden gesehen wird, hat bessere Chancen, nicht über den Haufen gefahren zu werden.

 

Was mich an diesem Flyer wirklich stört ist folgende Aussage:

 

Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h beträgt der Anhalteweg ca. 28 m. Bei dunkler Kleidung reicht dieser nicht mehr aus, um rechtzeitig vor dem Fußgänger anhalten zu können.

 

Aha! Der Umkehrschluss wäre also: Wer dunkel gekleidet ist, hat ja selbst Schuld wenn der Autofahrer ihn nicht rechtzeitig sieht.

 

Was hier vergessen wird: Was ist mit dem Sichtfahrgebot für Kraftfahrer? Wenn die Umstände es nicht zulassen, rechtzeitig anzuhalten, muss die Geschwindigkeit reduziert werden! Das betrifft Einschränkungen der Sicht bei Dunkelheit, Regen, blendender Sonne oder Nebel. Oder Verlängerung des Bremswegs wegen glatter Straßen.

 

Wie hört es sich denn an, wenn es  in der Pressemitteilung der Polizei Minden-Lübbecke irgendwann mal heißt: "Der Fahrer konnte den auf die Fahrbahn gestürzten, dunkel gekleideten Fußgänger nicht rechtzeitig erkennen und überollte diesen."  Verdammte Dunkelheit, verdammter Regen! Dabei ist er nur 50 km/h gefahren.

 

Wo ist der Flyer für Autofahrer, in dem darauf hingewiesen wird, dass man seine Fahrweise den Umständen anpassen muss? Wo ist er?

 

Die Polizei Minden-Lübecke ist aber auch für andere spektakuläre Meldungen gut: Da wurde ein Radfahrer umgefahren, weil der Fahrer eines Autos von der tiefstehenden Sonne geblendet wurde. Die Polizei erwähnte hierzu den wichtigen Umstand, dass der Radfahrer einen Kopfhörer trug:

http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/43553/2630397/pol-mi-radfahrer-verletzt-sich-bei-kollision?search=kopfhörer

 

Überhaupt muss man sagen, dass die Exekutive dieses Landkreises eine sehr eigene Auslegung der StVO hat: In diesem Kreis ist nämlich das Tragen von Kopfhörern für Radfahrer verboten und wird mit einem Bußgeld von € 10,00 belegt. Aber: Nein, es ist nicht verboten Kopfhörer zu benutzen, wenn man Fahrrad fährt.

 

Was ich schon seit langem über die die Polizeipresse und die 1:1 übernommenen Berichte in den Medien denke, hat dieser Blog mal in Worte gefasst:

http://presserad.wordpress.com/

 

Beitrag vom 5.1.2014

Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht? - Teil 5

Besondere oder ungewöhnliche Baumaßnahmen nimmt man als Radfahrer gern wahr. So wie auf der Vogt-Wells-Straße zwischen Siemersplatz und Behrmannplatz in Hamburg Lokstedt. Nach den letzten Umbaumaßnahmen konnte man Folgendes entdecken:

Sieht ja aus, als hätte der Radfahrer die Wahl: Fahre ich weiter auf dem Radweg oder nehme ich doch lieber die Fahrbahn. Noch herrscht die Radwegbenutzungspflicht in der Vogt-Wells-Straße. Die Baumaßnahmen deuten jedoch darauf hin, dass diese bald aufgehoben wird.

Bleibt die Frage: Warum gerade hier eine Ableitung? Genau zwischen zwei Kreuzungen. Sollten die Stadtplaner und Verkehrsbehörden soweit gedacht haben, dass Radfahrer hier auf die Fahrbahn wechseln, damit sie an der nächsten Kreuzung direkt links in den Grandweg abbiegen können? Nein, so viel Voraussicht traue ich keiner Behörde zu...

Beitrag vom 5.1.2014

Radweg im Gazellenkamp - Teil 10

Sogenannte Schutzstreifen für Radfahrer, die auf der Fahrbahn angelegt sind, haben den Vorteil, dass auch der letzte Kraftfahrer erkennt, dass Radfahrer auf der Fahrbahn fahren dürfen.

 

Sogenannte Schutzstreifen für Radfahrer, die auf der Fahrbahn angelegt sind, haben den Nachteil, dass der Kraftfahrer denkt, dass Radfahrer nur auf diesem Schutzstreifen fahren dürfen. Dem ist nicht so. Im Regelfall ist es so, dass der Radfahrer nicht rechts von der gestrichelten Linie fahren kann, da der sog. Schutzstreifen viel zu schmal ist. Als Radfahrer hat man nämlich darauf zu achten, einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu den am Fahrbahnrand geparkten Fahrzeugen einzuhalten. Dieser sollte ca. 1 Meter betragen, damit man nicht von unachtsam geöffneten Autotüren gefährdet wird. Dieser Bereich wird "Door Zone" genannt, also der Bereich, in die eine Autotür hineinreicht.

 

Auch der Gazellenkamp hat ein Stückchen "Schutzstreifen":

Aktuell ist dieser nicht benutzbar, da er von rutschigem, festgefahrenem Laub verschmutzt ist. Im Winter funktioniert die Schneeräumung und das Streuen von Salz auch nur bis zur gestrichelten Linie...

 

Übrigens gilt für überholende Autofahrer: auch bei auf dem Schutzstreifen fahrenden Radfahrern muss man 1,5 Meter Sicherheitsabstand einhalten!

Beitrag vom 3.1.2014

Fremdkörper auf Radwegen - Teil 9

Immer wieder im Herbst und Winter: Die Stadtreinigung leistet ganze Arbeit und pustet oder fegt das Herbstlaub zusammen. Zwischengelagert wird es gern auf Radwegen.

Oddernskamp in Lokstedt: Ein kleines Exemplar eines Laubhaufens. Mindestens eine Woche schon liegt er dort so rum...
Oddernskamp in Lokstedt: Ein kleines Exemplar eines Laubhaufens. Mindestens eine Woche schon liegt er dort so rum...

Beitrag vom 3.1.2014

Fremdkörper auf Radwegen - Teil 8

Diese typischen Radweg-Femdkörper sieht man in jeder Straße, an jedem Tag, zu jeder Uhrzeit:

PAKETBOTEN! Ob DHL oder UPS oder DPD oder Trans-o-Flex oder wie sie alle heißen.

Nun weiß man, die Zusteller haben es nicht leicht: Zeitdruck, Stress, und reich werden sie auch nicht mit ihrer Arbeit.

Warum parken die Fahrer nicht auf der Fahrbahn, wo sie niemanden gefährden, sondern auf Geh- und Radweg?

Zwei Antworten:

1.) Man will den fließenden Verkehr nicht stören. Das ist dann auch im Sinne dieser Fahrer, die auf ihren Touren auch schnell vorankommen wollen.

2.) Man wird von der Polizei nicht behelligt, wenn man auf dem Rad-/Gehweg parkt. Stellt der Fahrer seinen Wagen auf der Fahrbahn ab, muss er mit Sanktionen rechnen. Für die Polizei gilt nämlich hauptsächlich: der Verkehr muss fließen - jedenfalls der Autoverkehr.

Da hilft auch die Weihnachtsmannmütze des freundlichen DHL-Fahrers nicht: Geh- und Radweg komplett zugeparkt.
Da hilft auch die Weihnachtsmannmütze des freundlichen DHL-Fahrers nicht: Geh- und Radweg komplett zugeparkt.

Nach meinen Beobachtungen spricht die Polizei z.B. in der Papenreye in HH-Niendorf nur Fahrer von auf der Fahrbahn parkenden Fahrzeugen an. Geh-/Radwegparker bleiben unbehelligt. Im Sinne der Polizei: "Der Verkehr muss fließen!"

Beitrag vom 11.12.2013

Fremdkörper auf Radwegen - Teil 7

Manchmal sind es auch die Fahrräder selbst, die sich im Weg stehen. Sind es diejenigen Radfahrer, die auf Radwegen parkende Autler verfluchen, aber selbst ihren Radfahrer-Kollegen die freie Fahrt versperren?

 

Manchmal habe ich den Eindruck, dass Paketdienste, die regelmäßig und fast ausschließlich auf Geh- und Radwegen parken, besonders allergisch auf Fahrbahn-Radler reagieren, die eben wegen den Kampfparkern auf die Fahrbahn ausweichen...

 

Und dann gibt es da noch diese Autofahrer, die zwei Minuten kurbeln, bis sie exakt in der Mitte zweier Parkplätze eingeparkt haben, damit sie 1.) besser aus der Parklücke `rauskommen und 2.) kein anderes Auto ihnen zu nahe kommt und Ihnen eine Beule in`s Blech fährt. Aber wehe, wenn diese Leute mal einen Parkplatz suchen und nicht finden...

 

Beitrag vom 29.11.2013

Zum nachdenken...

Aus einer Immobilienanzeige im Internet. Ein Haus in Lokstedt wird verkauft. Das Haus befindet sich laut Anzeige 600 Meter von der U-Bahn und 700 Meter von der nächsten Grundschule entfernt.

 

"Einkaufsmöglichkeiten befinden sich im Umkreis von 1 km mit dem PKW."

 

So. Mit dem PKW fahre ich einen Kilometer zum Einkaufen. Wie ist denn wohl die Entfernung zu Fuß? Oder mit dem Fahrrad? Länger oder kürzer? Oder genau so weit?

 

Ich gehe mal davon aus, dass die Entfernung ohne Auto nicht größer sein wird. Man ist als Radfahrer oder Fußgänger in der Regel flexibler, was die Wahl der Wege angeht.

 

Aber abgesehen davon: Ist eine Entfernung von einem Kilometer wirklich ein Grund, den PKW zu nutzen? Wenn man eine durchschnittliche Fußgänger-Geschwindigleit von 5 km/h voraussetzt, so benötigt der zu Fuß Gehende 12 Minuten. Der gemütliche Fahrradfahrer vielleicht 3-4 Minuten. Aber es muss ja die PKW-Benutzung sein, mit der geworben wird.

 

Normalität im Autoland.

 

Beitrag vom 8.11.2013

 

Radverkehr in den Medien - Teil 5

CDU gegen Radverkehr

Im Abendblatt habe ich eine Pressemitteilung der CDU Hamburg-Nord lesen müssen: http://dokumente.cdu-nord.de/presse/2013/13-10-22_pm-radfahrstreifenalsterkrugchaussee.pdf

Darin steht geschrieben, dass die Herrichtung eines Radfahrstreifens in der Alsterkrugchaussee ein Ärgernis für 28.000 Autofahrer sein soll, die täglich diese Straße passieren.

6 Kilometer Stau werden prognostiziert und die Autofahrer werden in die verkehrsberuhigten Nebenstraßen ausweichen... Beides möchte ich doch mal stark anzweifeln.

Die von der CDU beobachteten Rückstaus - angeblich hervorgerufen durch 500 Meter Radfahrstreifen - gibt es nicht. Das kann jeder bequem von zu Hause auf Google Maps ("Verkehr" anklicken) nachvollziehen. Im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr gibt es dort vielleicht mal 200 Meter rote Markierungen, die auf zähfließenden Verkehr hinweisen. Nun gut, in Fahrzeugen gerechnet sind das ca. 40 Autos, wenn man pro Fahrzeug und Abstand zum Vordermann mal durchschnittlich 5 Meter ansetzt.

 

Tobias Lücke, Mitglied im Bezirksausschuss Nord und in der jungen Union, forderte in der Pressemitteilung den gestressten und genervten Autofahrer auf, ihm seine frustierenden Erfahrungen mit den Auswirkungen des Radfahrstreifens mitzuteilen. Schreiben Sie bitte an tluecke@cdu-nord.de!

Ich habe ihm am 5.11.2013 geschrieben:

Guten Tag Herr Lücke,

 

Ihre Pressemitteilung vom 22.10.2013 habe ich zum Anlass genommen, die letzten zwei Wochen die Verkehrsdichte in der Alsterkrugchaussee zu beobachten. Und ich muss Ihnen sagen: Staus gibt es dort nicht, weder im morgendlichen, noch im abendlichen Berufsverkehr.

Abgesehen vom südlichen Teil der Alsterkrugchaussee, vor Deelböge, in der es in letzter Zeit vermehrt Rückstaus gibt (nicht zuletzt wegen der Bauarbeiten im Nedderfeld), fließt der Verkehr im nördlichen Teil der Alsterkrugchaussee.

 

Ich gehe aber konform mit Ihnen, dass es zu wenig Radfahrer und zu viele Autofahrer gibt. Letztere sind bestimmt nicht alle auf ihr Kraftfahrzeug angewiesen, um zur Arbeitstelle und wieder zurück nach Hause zu gelangen. Wenn man sich die Zustände auf der Alsterkrugchaussee ansieht, dann erklärt es sich von selbst, warum Radfahrer diese Straße meiden: Nicht verkehrssichere, zugeparkte und überwucherte Radwege, in direkter Nähe zu parkenden Autos geführt, laden nicht zur Benutzung ein. Auch die Benutzung der Fahrbahn ist bei der "gefühlten" Zweispurigkeit, die auf der Alsterkrugchaussee gelebt wird, für Radfahrer nicht zu empfehlen.

 

Sie bemängeln, dass durch das Anlegen der Radfahrstreifen die Fahrbahnbreite auf lediglich 3 Meter pro Spur reduziert wird. Wie sieht es denn jetzt, mit der unechten Zweispurigkeit aus? Eine Breite von 5,20 Metern geteilt durch zwei = 2,60 Meter. So zu fahren ist Stress pur. Die Gefährlichkeit schlägt sich auch in den Unfallzahlen auf der Alsterkrugchaussee und der Langenhorner nieder. Das kann kein erstrebenswerter Zustand sein, und ich bin froh, dass sich das ändern wird.

 

Beste Grüße

 

Bernd Krüger

 

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